Die Kernenergiebranche könnte das nächste Ziel für Aktienbeteiligungen der Trump-Regierung werden.

Analysten weisen darauf hin, dass die US-Regierung unter Trump derzeit darauf hinarbeitet, Anteile an Unternehmen verschiedener Branchen zu erwerben, wobei die nächste potenzielle Zielbranche die Kernenergie sein könnte.

Die Trump-Regierung hat bereits Investitionsvereinbarungen mit Intel und dem Seltene-Erden-Produzenten MP Materials bekannt gegeben; beide Abkommen beinhalten staatliche Unterstützung für große inländische Fertigungsprojekte.

Im Juli dieses Jahres gab MP Materials bekannt, dass das Pentagon sein größter Anteilseigner werden wird, woraufhin der Aktienkurs des Unternehmens an einem Tag um 50 % in die Höhe schoss. Nachdem die US-Regierung eine Beteiligung am angeschlagenen Intel angekündigt hatte, stieg dessen Aktienkurs um 5 %.

Nach dem Abschluss des Deals mit Intel Anfang dieses Monats deuteten US-Präsident Trump und Mitglieder seiner Regierung an, dass dies der Beginn einer umfassenderen Investitionsstrategie sei.

Ein von Whitney Stanco geleitetes Analystenteam von Compass Point erklärte in einem Bericht, dass das US-Energieministerium kürzlich eine neue Nuclear Fuel Alliance gegründet habe, was der Trump-Regierung den Weg für Investitionen in Unternehmen ebne, mit dem Ziel, eine inländische Versorgungskette für angereichertes Uran aufzubauen. Angereichertes Uran ist der entscheidende Brennstoff für die Stromerzeugung aus Kernenergie.

Stanco schrieb: „Angesichts des Interesses der US-Kernbrennstoffindustrie an den rund 3.4 Milliarden US-Dollar an Bundesmitteln aus der Biden-Ära halten wir es für wahrscheinlich, dass sie ein Ziel für zukünftige ähnliche Investitionsgeschäfte der Trump-Regierung werden könnte.“

In den kommenden Wochen wird erwartet, dass das Büro für Kernenergie des US-Energieministeriums mit Branchenakteuren zusammenarbeitet, um relevante Unternehmen und langfristige Ziele zu identifizieren.

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine hat nationale Sicherheitsbedenken hinsichtlich der Kernenergie ausgelöst, da Russland der weltweit größte Uranlieferant ist.

Laut Angaben des US-Büros für Kernenergie verfügt Russland über etwa 44 % der weltweiten Urananreicherungskapazitäten, und etwa 35 % der US-Importe von Kernbrennstoffen stammen aus Russland.

Gleichzeitig hat der durch den KI-Boom ausgelöste sprunghafte Anstieg der Energienachfrage die Aufmerksamkeit auf Kernenergie gelenkt, und die Zusammenarbeit großer Technologieunternehmen mit Kernenergieanbietern rückt die Branche weiter in den Fokus.

In dieser Woche hat die Bank of America erstmals den Next-Generation-Small-Modular-Reactor-(SMR)-Hersteller Oklo in ihre Bewertung aufgenommen und ein „Kaufen“-Rating vergeben.

Die Bank schrieb: „Mit Unterstützung des Energieministeriums und von Betreibern von Rechenzentren gewinnt die Kernenergie wieder an Dynamik, und Oklo ist gut positioniert, um den wachsenden Energiebedarf durch KI zu decken.“

Im vergangenen Jahr ist der Aktienkurs von Oklo um mehr als 1000 % gestiegen, da Investoren darauf setzen, dass Kernenergie ein Teil des KI-Themas im Handel werden wird.