Der Bitcoin-Kurs ist erneut eingebrochen, nachdem es in der letzten Woche zu einer kurzen Erholung gekommen war. Damit schloss der Monat November negativ ab, nachdem der Vormonat bereits schwache Ergebnisse geliefert hatte. Gleichzeitig ist der Start in den Dezember denkbar schlecht, denn mit dem Kursrutsch scheint sich der Abwärtstrend zu bestätigen und der Kryptomarkt turnusgemäß in einen Bärenmarkt überzugehen.
Auch alle anderen Kryptowährungen verzeichnen heftige Verluste. Ethereum brach auf 2.833 US-Dollar ein, der XRP-Kurs liegt bei nur noch 2 US-Dollar und Solana bei lediglich 127 US-Dollar. Für alle anderen Kryptos sieht es ebenfalls schlecht aus, und innerhalb der Top 100 sind keine nennenswerten Ausnahmen zu verzeichnen. Es bleibt jedoch ein kleiner Lichtblick, denn Bitcoin hat aktuell keinen neuen Tiefpunkt erreicht. Dieser liegt bei 80.638 US-Dollar und stellt damit einen extrem wichtigen Bereich dar.
Sollte Bitcoin nämlich unter dieses Preislevel fallen, dürften wohl alle Dämme brechen, weil das Vertrauen in die Mutter aller Kryptowährungen schwindet. Dabei könnten großangelegte Leerverkäufe im schlimmsten Fall den Abwärtstrend massiv verstärken. Mit den ETFs hat Bitcoin eine Marktreife erlangt, die dafür sorgt, dass institutionelle Akteure sowohl auf als auch gegen Bitcoin wetten können. Es ist im Bereich des Möglichen, dass die Kryptowährung sich auf dieser großen Bühne das Genick bricht.
Erlebt der Markt ein Double-Bottom-Pattern?
Es mag zu weit vorgegriffen sein, aber im täglichen Chart könnte sich eine Double-Bottom-Formation ausbilden. Voraussetzung dafür ist, dass 80.000 US-Dollar als Unterstützung halten und die Bullen den Kurs über die Nackenlinie drücken können. Diese läge bei 91.311 US-Dollar und müsste vorzugsweise mit hohem Volumen überwunden werden, um das Chartmuster zu validieren. Ein anschließender Retest würde als zusätzliche Bestätigung ebenfalls nicht schaden.
Ein mögliches Kursziel wäre die Marke von 100.000 US-Dollar. Doch selbst wenn dieses Szenario – was aktuell eher dem Wunschdenken entspricht – sich in dieser Form ausspielt, müsste sich zeigen, ob der Markt optimistisch bleibt. Viele Analysten blicken auf die Fed und einen möglichen Richtungswechsel ihrer Geldpolitik. Sie übersehen jedoch dabei, dass der Markt diese Option sehr wahrscheinlich bereits eingepreist hat. Selbst wenn nach dem Ende von QT mit dem Easing begonnen werden sollte, ist das nicht zwingend der Auftakt für ein Erstarken von Bitcoin und dem Kryptomarkt.
Was passiert, wenn 2026 ein Bärenmarkt wird?
Die Antwort darauf ist relativ einfach, denn der Kryptomarkt als Ganzes basiert stets auf dem Zufluss frischer Liquidität. Privatanleger haben die Kursrallye der letzten zwei Jahre mehr oder minder verschlafen, und aus ihrer Richtung ist nur wenig Geld gekommen. Bislang sind es die ETFs und die Bitcoin-Treasury-Unternehmen, welche das Kapital bereitstellen. Letztere könnten sich jedoch als zusätzliches Risiko erweisen, wie die Entwicklungen rund um Strategy zeigen .
Weil im Bärenmarkt typischerweise Liquidität abgezogen wird und in diesem Sinne eine Trockenperiode einsetzt, wird es wahrscheinlich zu einem langsamen, zähen und steten Abverkauf kommen. Dieser endete in der Vergangenheit immer dann, wenn neues Kapital in den Markt gepumpt wurde. Die letzte Spritze bekam Bitcoin mit den ETFs verpasst. Die nächste Spritze könnte durch die staatliche Adaption von Bitcoin erfolgen. Obwohl ein direkter Zukauf durch die USA ausgeblieben ist, hält die Trump-Administration an der nationalen Bitcoin-Reserve fest. Aktuell besteht diese aus rund 198.000 BTC, die aus Beschlagnahmungen stammen. Diese Grundlage ist bereits ein großer Schritt. Auch Stablecoins sind für die USA aus unterschiedlichen Gründen hochattraktiv, und Präsident Trump betont stets einen Führungsanspruch, wenn es um Kryptowährungen geht.
Somit wäre ein Bärenmarkt 2026 vermutlich ein Rücksetzer, der lange Zeit nachwirkt, aber nicht zwingend das Ende von Bitcoin oder dem Kryptomarkt.
