An diesem Mittwoch war es soweit: Nach einer gefühlten Ewigkeit startete der erste auf XRP basierende Spot-ETF unter dem Ticker XRPC seinen Handel.
Und er enttäuschte die in ihn gesetzten Erwartungen nicht. Innerhalb von nur dreißig Minuten wechselten Anteile im Wert von über 26 Millionen US-Dollar den Besitzer – und das in einem Tempo, das selbst für den hochvolatilen Kryptomarkt außergewöhnlich ist.
Dabei hatte der Emittent, Canary Capital, die Erwartungen im Vorfeld bewusst niedrig gehalten. Doch kaum öffneten sich die elektronischen Tore der NASDAQ, gab es kein Halten mehr.
In den sozialen Medien jubelten XRP-Anhänger über den „Aufbruch in eine neue Ära“, während Analysten die Zahlen in Echtzeit kommentierten. Eric Balchunas, Analyst bei Bloomberg, sprach von einer „guten Chance“, dass der XRPC den bisherigen Rekordhalter – den Solana-Spot-ETF BSOL – übertreffen könnte.
Selbst konservative Beobachter räumten ein, dass die Liquidität und das institutionelle Interesse überraschend stark seien. Kurzfristig stieg der XRP auf 2,50 US-Dollar, aktuell liegt der Kurs bei 2,30 US-Dollar.
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ToggleKann der XRP Spot ETF die Herzen der Investoren nachhaltig erobern?
Natürlich hat der XRP Spot ETF einen Traumstart am ersten Handelstag hingelegt und bei den Ripple Labs dürfte vielleicht auch der ein oder andere Sektkorken geknallt haben.
Seit Jahren ringt das Unternehmen mit der US-Börsenaufsicht um regulatorische Klarheit. Dass nun ein börsengehandelter Fonds auf diese Kryptowährung zugelassen und mit so viel Kapital bedacht wird, ist durchaus ein kleiner Triumph. Aber eben nur ein kleiner.
Denn ein starker Starttag ist noch kein Garant für dauerhafte Akzeptanz. ETFs leben vom Vertrauen langfristiger Anleger, nicht vom Rausch des ersten Tages. Mehrere Experten warnen, dass frühe Volumenspitzen häufig von kurzfristigen Tradern getrieben sind, die auf mediale Aufmerksamkeit setzen.
Entscheidend, ob der XRP Spot ETF sich dauerhaft durchsetzen kann, wird sein, ob institutionelle Investoren – also Pensionsfonds, Family Offices oder große Vermögensverwalter – das Anlagevehikel tatsächlich in ihre Portfolios aufnehmen. Denn bislang halten sich die ganz Großen wie BlackRock oder Fidelity auffällig zurück.
Trotzdem ist der heutige Tag etwas Besonderes. XRP ist jetzt neben Bitcoin, Ethereum und Solana Teil der wachsenden Gruppe an Kryptowährungen, die durch einen Spot-ETF in die klassische Finanzwelt integriert werden. Für Anleger, die bisher vor Wallets und Private Keys zurückschreckten, entsteht so ein neuer Zugang – reguliert, transparent und leicht handelbar.
Die Kryptomärkte ändern sich
Während der ETF-Start berechtigt gefeiert wird, zeigt ein Blick hinter die Kulissen, dass sich die Krypto-Infrastruktur rasant verändert. Verwahrstellen wie Gemini Trust Company und BitGo Trust Company sichern die XRP-Bestände, die dem Fonds zugrunde liegen.
Diese Verwahrungslösungen entsprechen den institutionellen Standards. Damit ist ein weiterer Token in der Mainstream Finanzwelt angekommen, auch wenn so manchem Kryptopuristen dabei das Herz blutet. Die Wild West Zeiten dürften damit endgültig Geschichte sein.
Das Handelsvolumen des XRPC übertraf schon in den ersten Stunden mehrere andere Kryptofonds, die seit Monaten am Markt sind. Manche Schätzungen sprechen sogar von über 36 Millionen US-Dollar bis zum Abend. Diese Dynamik deutet darauf hin, dass das Interesse an alternativen Blockchain-Assets wieder zunimmt. Für viele Anleger, die auf der Suche nach neuen Krypto Geheimtipps sind , könnte das der entscheidende Weckruf sein.
Bemerkenswert ist auch, dass weitere Emittenten bereits in den Startlöchern stehen. Bitwise Asset Management und Franklin Templeton sollen bei der US-Börsenaufsicht Anträge für eigene XRP-Produkte eingereicht haben.
Sollte die SEC ihre Linie beibehalten, könnten in den kommenden Monaten mehrere ähnliche Fonds folgen. Das würde den Wettbewerb beleben und den Markt verbreitern – ganz ähnlich wie bei den Bitcoin-ETFs, deren Zulassung Anfang 2024 zu einer regelrechten Kapitalflut führte. Was die Vermögensverwalter natürlich enorm erfreute.
Der Kurs von XRP: eher wolkig als heiter
Während die ETF-Zahlen beeindruckend sind, blieb die Kursreaktion des Tokens, vorsichtig ausgedrückt, bislang eher verhalten. Zwar legte XRP um einige Prozent zu, doch ein nachhaltiger Aufwärtstrend ist bislang ausgeblieben. Viele Analysten führen das darauf zurück, dass der Markt die Nachricht bereits eingepreist hatte. Außerdem fehle es an neuen, fundamentalen Impulsen – etwa Partnerschaften, die die reale Nutzung des XRP-Ledgers im internationalen Zahlungsverkehr stärken.
Institutionelles Interesse und regulatorische Weichen
Die Genehmigung eines Spot-ETFs setzt voraus, dass Verwahrung, Preisbildung und Marktüberwachung strengen Regeln folgen. Damit wird ein rechtlicher Rahmen geschaffen, der sowohl Privatanleger als auch institutionelle Akteure schützt. Gerade diese wachsende regulatorische Akzeptanz ist entscheidend für das nächste Kapitel der Kryptomärkte.
Gleichzeitig verändert sich die Wahrnehmung bei US-Behörden. Die restriktive Haltung der SEC gegenüber Altcoins scheint zu weichen. Mit der Zulassung eines Ripple-basierten Fonds sendet die Behörde das Signal, dass auch andere digitale Vermögenswerte künftig eine Chance auf institutionelle Anerkennung haben. Für Anleger, die Ripple kaufen möchten , eröffnet das eine neue Perspektive: Nicht mehr der riskante Außenseiter, sondern ein potenziell reguliertes Investmentvehikel.
Viele Investoren suchen nach Strategien, die über kurzfristige Gewinne hinausgehen, also nach einer Möglichkeit, langfristig von der Integration digitaler Assets in traditionelle Märkte zu profitieren.
Genau hier könnte XRP eine interessante Rolle spielen. Die Technologie hinter dem Token zielt auf schnelle, günstige und grenzüberschreitende Transaktionen ab – ein Bereich, in dem Banken und Zahlungsdienstleister weiterhin nach effizienten Lösungen suchen. Der ETF könnte seinen Teil dazu leisten, das Vertrauen institutioneller Partner zu stärken und es könnten reale Anwendungen folgen, die den Kurs langfristig stützen.
Der neue Wettbewerb der Blockchain-Assets
Der XRPC markiert nicht nur einen Meilenstein für Ripple, sondern ist gleichzeitig auch der Beginn einer neuen Wettbewerbsphase zwischen verschiedenen Blockchain-Ökosystemen.
Nach den Erfolgen der Bitcoin- und Ethereum-ETFs, ließ sich die SEC bei der Zulassung der nächsten Spot ETF Zeit. Die Anleger sind dafür mehr als bereit. Schon der Solana-ETF hatte im Sommer bereits ein starkes Signal gesendet, nun folgt XRP mit seinem Rekord-Eröffnungstag.
Jetzt lautet die große Frage: Welche Kryptowährung ist als Nächstes dran? Analysten spekulieren über mögliche Fonds auf Avalanche, Cardano oder Polkadot.
All das deutet darauf hin, dass der Kryptomarkt an einem Wendepunkt steht und langsam, aber sicher, erwachsen wird. Die Zeiten, in denen digitale Währungen als Randphänomen galten und als Spielerei für Nerds und Computerfreaks, scheinen endgültig Geschichte zu sein.
Zuletzt aktualisiert am 13. November 2025
