Krypto-News der Woche 14. November 2025

Tschechien testet Bitcoin-Reserve

Tschechien testet eine Bitcoin-Reserve – das verkündete die CNB, die Zentralbank der tschechischen Republik, jüngst. CNB-Gouverneur hatte das Konzept zu Beginn des Jahres vorgestellt. Inzwischen konnte er den Verwaltungsrat der Zentralbank von einem Testlauf überzeugen. Ende Oktober stimmte der Rat für das Pilotprojekt.

Gestern gab die Tschechische Nationalbank dann den Start der Testphase bekannt. In dessen Rahmen investierte man eine Million US-Dollar in die größte Kryptowährung – den Bitcoin . Weitere Investitionen in Stablecoins und tokenisierte Einlagen seien bereits geplant, um sie ähnlichen Tests zu unterziehen.

The Czech National Bank has purchased digital assets for the first time in its history. 🌐

Through this USD 1 million investment, the CNB has created a test portfolio of digital assets based on blockchain. 🔗 In addition to bitcoin, the portfolio will include a test investment… pic.twitter.com/H6qj9HJHRw

— Česká národní banka (@CNB_cz) November 13, 2025

Michl hatte plädiert, BTC als Währungsreserve zu verwenden, um die Landeswährung, die Tschechische Krone, mit einer modernen Wertanlage zu decken.

“Ich habe früher einen Investmentfonds geleitet, daher würde ich mich als typischen Investmentbanker bezeichnen. Ich mag Rentabilität”, erklärte der Zentralbanker damals.

Zunächst wolle die CNB in einem Test empirische Erfahrungen über das Verhalten der Kryptowährung und die nötigen Prozesse herstellen. Nach zwei bis drei Jahren werde man die Erfahrungen dann in einem Bericht offenlegen und eine Entscheidung über das weitere Vorgehen treffen. Bis dahin werde man das Krypto-Investment nicht weiter ausbauen.

Tschechien ist damit eines der ersten Länder Europas, das die Annäherung an eine Bitcoin-Reserve wagt. Im Oktober begann Luxemburg als erstes Land der EU mit offiziellen Bitcoin-Käufen . In der aktuellen Pressemitteilung unterstreicht die Zentralbank, diesen Schritt zu unternehmen, da der Bitcoin in der internationalen Finanzwelt eine wachsende Rolle erfährt.

Neben der Frage nach der Herstellung möglicher Krypto-Reserven behandelt die CNB seit Beginn des Jahres auch den Einsatz von Krypto-Aktien. So könnte die Zentralbank etwa Anteile der Krypto-Börse Coinbase anlegen. Über dieses Konzept wolle man bald eine gesonderte Entscheidung treffen.

Coinbase-Invest in aufsteigenden Geschäftszweig scheitert

Ein geplantes Investment der US-amerikanischen Krypto-Börse Coinbase in den Krypto-Dienstleister BVNK scheitert . Im Oktober hatte Coinbase noch Exklusivität in den Übernahmeverhandlungen gefordert.

Dennoch scheiterte die Akquise, welche die Krypto-Börse zwei Milliarden US-Dollar kosten sollte. Zuvor hatte man mit Mastercard einen Konkurrenten ausgestochen, der ebenfalls Interesse an BVNK bekundet hatte.

BVNK ist ein britischer Dienstleister, der Geschäftskunden bedient. Dabei bildet man eine Pforte zwischen dem klassischen und dem dezentralen Finanzwesen. BVNK dient als Plattform, über die Kunden Transaktionen schnell und kostengünstig rund um die Welt versenden können – all das dank der Blockchain .

Dienstleister dieser Art liegen derzeit voll im Trend. Einige Wettbewerber setzen auf dasselbe Geschäftskonzept – etwa Bridge, Beam und ZeroHash. Etablierte Finanzunternehmen erschließen diesen Bereich derzeit. Mehrere Übernahmen sind bereits erfolgt oder noch im Gespräch.

Das Potenzial, das Stablecoins und die Blockchain der Zahlungsbranche gemeinsam bieten, schätzen Finanzgiganten demnach als riesig ein. Laut Angaben von Coinbase bietet BVNK interessante Aussichten. Warum die Verhandlungen trotzdem scheiterten, ist unbekannt.

“Wir sind ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, unsere Mission und unser Produktangebot zu erweitern. Nach Gesprächen über eine mögliche Übernahme von BVNK haben beide Parteien einvernehmlich beschlossen, das Vorhaben nicht weiter zu verfolgen”, hatte die Krypto-Börse bekanntgegeben.

Mastercard befindet sich unterdessen in Verhandlungen um den BVNK-Konkurrenten ZeroHash, der durch einen Kaufpreis von 1,5 bis zwei Milliarden US-Dollar zur Mastercard-Tochter werden könnte.

Internationale Vereinigung der Aufsichtsbehörden warnt vor Tokenisierung

IOSCO, die Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden, warnt vor der Tokenisierung von Finanzanlagen . Geschäftsbanken und Finanzdienstleister wähnen in der Tokenisierung klassischer Anlagen einen großen Vorteil für ihr Geschäft.

Während das Interesse an tokenisierten Anlagen stetig wächst, warnt die IOSCO vor unerwarteten, negativen Einflüssen. Besonders im Sinne des Verbraucherschutzes sei einiges zu beachten.

“Obwohl die Akzeptanz noch begrenzt ist, hat die Tokenisierung das Potenzial, die Art und Weise, wie Finanzanlagen ausgegeben, gehandelt und verwaltet werden, grundlegend zu verändern”, gibt die internationale Vereinigung in einem Bericht zu.

Besonders die Wechselbeziehung zwischen den zugrundeliegenden Wertanlagen und den Token könne unter Nutzern Verwirrung und Schäden hervorrufen, meint die IOSCO. Man empfiehlt nationalen Aufsichtsbehörden und Gesetzgebern die Anwendung bereits präsentierter Standards – konkret geht es dabei um die Vorlagen “Objectives and Principles of Securities Regulation”, “Recommendations for Crypto and Digital Asset Markets” und “Recommendations for Decentralized Finance.”

Weil durch die Blockchain neue Risiken entstehen könnten, müssten Aufsichtsbehörden möglicherweise neue Kompetenzen zukommen, damit diese angemessen auf die Bedrohungen reagieren können.

“Die Manifestation von Schwachstellen und Risiken, die für die Technologie selbst einzigartig sind, kann die Einführung neuer oder zusätzlicher Kontrolle zu deren Bewältigung erforderlich machen.”

Finanzgiganten wie JPMorgan oder NASDAQ arbeiten bereits am Einsatz der Tokenisierung. Klassische Finanzanlagen könnten dadurch zugänglicher werden, kostengünstiger zu handeln sein und von längeren Handelszeiten profitieren, da sie nicht mehr von den Öffnungszeiten der Börse abhängig wären.

Bitcoin-Kurs implodiert: BTC sinkt unter 95.000 US-Dollar

Über die letzten Stunden implodiert der Bitcoin-Kurs. Gestern noch bei rund 103.000 US-Dollar, notiert BTC zum Redaktionsschluss unter 95.000 US-Dollar. Im Tagestrend verliert die größte Kryptowährung somit mehr als sieben Prozent ihres Marktwerts.

CoinShares beobachtete massive Abflüsse seitens institutioneller Investoren aus dem Markt. Diese führt man vorwiegend auf die Unsicherheit über die mögliche US-Leitzinssenkung im Dezember zurück. Bis vor Kurzem galt eine weitere Abnahme des US-Leitzinses im Dezember noch als sicher – dann zerstörte FED-Chef Jerome Powell diese Erwartungen mit einer Rede am 29. Oktober.

“Anlageprodukte für digitale Vermögenswerte verzeichneten in der zweiten Woche in Folge Abflüsse in Höhe von insgesamt 1,17 Milliarden US-Dollar”, kommentiert CoinShares die aktuelle Marktlage.

Besonders deutlich sind demnach die zwei größten Kryptowährungen betroffen, während sich Altcoins aktuell etwas stärker halten.

“Bitcoin und Ethereum verbuchten erhebliche Abflüsse in Höhe von 932 Millionen bzw. 438 Millionen US-Dollar”, setzt CoinShares fort.

Nicht nur dem Marktführer Bitcoin versetzte Powell damit einen ordentlichen Schlag. Auch weitere Kryptowährungen verzeichnen deutliche Verluste. Der gesamte Kryptomarkt sank über die letzten 24 Stunden um 6,60 Prozent auf 3,22 Billionen US-Dollar.

Ethereum fällt im Tagestrend um neun Prozent und notiert so bei 3.118 US-Dollar. Über die letzten 24 Stunden ist es nur zwei Kryptowährungen unter den Top-100 gelungen, nennenswerte Gewinne einzufahren – Starknet (STRK) mit +13,85 Prozent und Zcash (ZEC) mit +14,00 Prozent. Beinahe sämtliche weitere Coins schreiben rote Zahlen.