Vom Traum der Königin bis zum Gefängnistor: Der absurde Betrug von Qian Zhimin mit 60.000 Bitcoin

Originaltitel: The jailed $6B bitcoin fraudster who wanted to be Liberland's queen
Autor: Proto Staff
Übersetzung: Peggy, BlockBeats

Hinweis der Redaktion: In der Geschichte der Kryptowährungen gibt es nur wenige Betrugsfälle, die so absurd und groß angelegt sind.

Zhi Min Qian, eine Chinesin, die behauptete, in einem „Mikrostaat“ zur Königin gekrönt zu werden, wurde schließlich von einem britischen Gericht zu 11 Jahren und 8 Monaten Haft verurteilt, weil sie einen Betrug mit 60.000 Bitcoin im Gesamtwert von 6 Milliarden US-Dollar inszeniert hatte.

Sie träumte davon, in Liberland Tempel zu bauen, eine Krone zu tragen und gekrönt zu werden. Heute jedoch sitzt sie hinter Gittern und muss sich dem Zusammenbruch ihres selbstgesponnenen Mythos stellen.

Im Folgenden die Übersetzung des Originaltextes.

Vom Königintraum zum Gefängnistor

Zhi Min Qians Lebensgeschichte gleicht einem absurden „Krypto-Märchen“.

Die 47-jährige Chinesin wurde kürzlich von einem britischen Gericht zu 11 Jahren Haft verurteilt, weil sie einen Bitcoin-Betrug im Wert von 6 Milliarden US-Dollar geplant und durchgeführt hatte. Nachdem sie den Betrug in China initiiert und umgesetzt hatte, floh sie 2017 nach Großbritannien. Sieben Jahre später, im Jahr 2024, wurde sie in York verhaftet und gestand im darauffolgenden Jahr vor einem britischen Gericht mehrere Straftaten.

Doch vor ihrer Verhaftung reichten ihre Ambitionen weit über „reich werden“ hinaus.

Laut Financial Times bezeichnete sich Zhi Min Qian in ihrem Online-Tagebuch selbst als künftige „Königin“ des von Justin Sun geführten „Mikrostaats“ Liberland und plante, den Dalai Lama einzuladen, um sie zur „Göttin“ zu krönen. Sie wollte auf dem nur 7 Quadratkilometer großen Landstreifen zwischen Kroatien und Serbien buddhistische Tempel, einen Flughafen und einen Hafen errichten und plante sogar, 5 Millionen US-Dollar für ihre eigene Krone und ihren Zepter auszugeben.

Das war noch nicht alles. Britischen Medien zufolge wollte sie zudem einen britischen Herzog umgarnen und ein schwedisches Schloss kaufen, um ihrem „Königreich“ einen Hauch von europäischem Flair zu verleihen.

Das Problem ist: Liberland ist kein Ort, der eine „Königin“ braucht. Dieser nicht anerkannte „Staat“ bezeichnet sich selbst als demokratische Republik (und nicht als Monarchie), der Gründer Vít Jedlička ist Präsident, und der Krypto-Milliardär und TRON-Gründer Justin Sun wurde bereits fünfmal in Folge zum Premierminister gewählt.

Die Illusion von 300 % Rendite, das Versinken von 120.000 Menschen

Auf dem Höhepunkt des Betrugs versprach sie den Investoren Renditen von bis zu 300 % und behauptete, das Projekt werde von „hochrangigen Stellen unterstützt“ und könne sogar Werbeveranstaltungen im chinesischen Legislativgebäude abhalten – bis der Betrug aufflog.

Untersuchungen zufolge wurden vor ihrer Flucht nach Großbritannien mehr als 120.000 Menschen betrogen, das betroffene Kapital entsprach etwa 60.000 Bitcoin. Danach arbeitete sie mit einem ehemaligen Essenslieferanten zusammen, um Geld zu waschen; im Laufe der Jahre stieg der Wert dieser Bitcoin auf 6 Milliarden US-Dollar.

Der Verbleib dieses riesigen Bitcoin-Vermögens ist derzeit noch ungeklärt. Anwälte berichten, dass Tausende von Opfern versuchen, ihr Geld auf dem Rechtsweg zurückzuerhalten, doch aufgrund der vielen Überweisungen und der Beteiligung lokaler Vermittler ist der Nachweis äußerst schwierig.

Berichten zufolge wird der entsprechende zivilrechtliche Rückgewinnungsprozess voraussichtlich Anfang nächsten Jahres eröffnet, dann wird über die konkrete Verwertung dieser enormen Bitcoin-Summe entschieden.