Warum finden immer mehr Menschen den Kryptomarkt langweilig?

„Kryptowährungen sind deshalb langweilig geworden, weil zu viele offene Fragen beantwortet wurden.“

Quelle: cryptoslate

Übersetzung: Blockchain Knight

Erinnerst du dich noch an die Zeiten, als die Krypto-Twitter-Community wie in der ersten Reihe eines Kinosaals saß und einen Blockbuster verfolgte?

Der Markt war wie eine außer Kontrolle geratene Achterbahn, die Narrative wechselten so häufig wie Pfannkuchen gewendet werden, und jede Woche war voller Hollywood-ähnlicher Spannung und Nervenkitzel.

Doch wo ist das alles geblieben?

Wenn du immer noch die Zeiten der „parabolischen K-Kerzen“ und der 20%-Bitcoin-Rallyes an einem Tag vermisst, möchte Nic Carter, dass du mit Tränen in den Augen lächelst: Kryptos sind jetzt langweilig, weil wir gewonnen haben.

Von großen Börsenpleiten über Verbote im Osten, von Elon Musks kursbewegenden Tweets bis hin zum Corona-Black-Swan-Event – der Weg der Kryptoindustrie war alles andere als geradlinig.

Jamie Dimon (CEO von JPMorgan) hat Bitcoin einst als „Betrug“ beschimpft und damit gedroht, jeden Mitarbeiter zu entlassen, der bei JPMorgan mit Kryptowährungen handelt.

Doch heute hortet die größte Bank der Welt Stablecoins. Dimon gibt sogar zu: „Kryptowährungen sind real, Stablecoins sind real.“

JPMorgan erlaubt seinen Kunden nicht nur, Bitcoin und Ethereum als Kreditsicherheiten zu verwenden, sondern hat auch eine eigene Blockchain-Infrastruktur eingeführt.

Sind diese verrückten Tage wirklich vorbei? Sind Kryptowährungen wirklich langweilig geworden? Sollten wir uns nach einer neuen Assetklasse umsehen, um den Nervenkitzel zu suchen?

Es zeigt sich, dass Gandhis berühmtes Zitat „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, und am Ende gewinnst du“ vielleicht besser auf die Entwicklung von Kryptowährungen passt, als viele dachten.

Der Kern dieses Stimmungswandels, wie Nic Carter in einem Beitrag auf X schreibt: Die geringere Volatilität ist ein Zeichen dafür, dass wir gewonnen haben.

Er sagt: „Kryptowährungen sind deshalb langweilig geworden, weil zu viele offene Fragen beantwortet wurden.“

Überlegungen, ob Stablecoins verboten werden oder das Schreiben von Smart Contracts ins Gefängnis führen könnte, gehören längst der Vergangenheit an.

Die extreme Volatilität, bei der man „am Vormittag reich und am Nachmittag bankrott“ war, hatte ihren Ursprung im regulatorischen Vakuum – niemand wusste, wann sich die Regeln plötzlich ändern würden.

Heute regelt der „Stablecoin Regulation Act“ klar die Vorschriften für Stablecoins, und das „Crypto Asset Classification Act“ zieht eine deutliche Grenze zwischen Wertpapieren und Nicht-Wertpapieren.

Sogar die Verbindung zwischen Kryptowährungen und traditionellem Finanzwesen ist von einem „risikoreichen Trendthema“ zu einer „historischen Fußnote“ geworden.

Wenn „On-Chain-Besitz von US-Staatsanleihen“ zum Alltagsgeschäft wird und BlackRocks Krypto-ETF keine Kontroversen mehr auslöst, sinkt die Volatilität zwangsläufig – und Kryptos werden „langweilig“.

Auch wenn die Preisbewegungen unspektakulär sind, empfinden viele die einstigen „wilden Chancen“ heute wie einen „Spielplatz, der in einen Parkplatz verwandelt wurde“.

Bitcoin-Analyst Will Clemente kommentiert: „Ehrlich gesagt ist die Stimmung in meinen Krypto-Chatgruppen ziemlich gedrückt, viele haben entweder bereits komplett aufgegeben und sind zu anderen Assetklassen gewechselt oder bereiten sich darauf vor.“

Doch Clemente bedauert das nicht. Für ihn sind klare Regulierung, der Einstieg von Wall Street und die langweilige Stabilität der Beweis dafür, dass Kryptowährungen „gewonnen“ haben.

Die gesamte Branche ist gereift: Aus dem einstigen „technologischen Risikoparadies“ ist eine „technologische Basisschicht“ geworden, die von globalen Giganten übernommen wird. Die neuen Spielregeln lauten nicht mehr „Schlupflöcher suchen“, sondern „im Licht der Öffentlichkeit Produkte mit echtem Mehrwert schaffen“.

Wall Street ist nicht nur Teil der Party geworden, sondern hat direkt das Sagen übernommen.

BlackRock, JPMorgan und sogar Dimons Sinneswandel sind heute klassische Anekdoten in der Kryptoszene.

Vom „Leugner“ zum „Erbauer“ – der Kurswechsel der alten Kräfte hat das alte Spiel beendet, das auf „Chaos und Belohnung für Spekulanten“ setzte.

Jetzt sind Kryptowährungen tatsächlich langweilig geworden. Die Strenge des traditionellen Finanzwesens bringt echtes Kapital, zuverlässige Verwahrung und eine ausgereifte Infrastruktur.

Die „Wilder Westen“-Legenden werden von Compliance-Teams, Pensionsfonds-Managern und vorsichtigen Bankern abgelöst.

Das ist alles gut – nur einige von uns vermissen die einstigen, fast „gesetzlosen“ wilden Zeiten. Diese „Geschichte der Kryptowährungsentwicklung“ kommt einem irgendwie bekannt vor.