Russland legalisiert Bitcoin-Zahlungen im Außenhandel

Russland legalisiert Bitcoin-Zahlungen im Außenhandel

Russland legalisiert Bitcoin-Zahlungen sowie Transaktionen mit weiteren Kryptowährungen, um internationalen Handel abzuwickeln. In der Russischen Föderation kam das Konzept erstmals 2022 auf. Seither tüftelten die Behörden an einer gesetzlichen Umsetzung. Erste Transaktionen verrichtete man bereits mit Krypto.

Die ambivalente Haltung des russischen Staates gegenüber Bitcoin und Co. setzt sich weiter fort. 2022 hatte Russland Kryptowährungen und Stablecoins erstmals als möglichen Ersatz für klassische Zahlungssysteme in Erwägung gezogen. Damals erkannte man: Wegen ihrer neutralen Natur können Kryptowährungen nicht zum Ziel von Sanktionen werden.

Im Jahr 2022 war Russland bereits von mehr als 2.000 Sanktionen durch mehrere Staaten betroffen – inzwischen sind es mehr als 25.000 . Nach dem Ausbruch des Ukrainekriegs im Februar 2022 wurde Russland vom Zahlungssystem SWIFT ausgeschlossen. Hunderte Milliarden US-Dollar in Form von Fremdwährungen wurden beschlagnahmt.

Infolgedessen begannen die russischen Behörden damit, Alternativen zu suchen. Man schaute sich am Kryptomarkt um, ließ vom Staatskonzern Rostec parallel dazu aber auch ein eigenes Zahlungssystem namens CELLS entwickeln, das international bis heute jedoch nur wenig Anklang fand.

Laut russischen Angaben nehmen internationale Partner CELLS als zu zentralisiert und einseitig wahr. Über die letzten Monate hörte man daher vorwiegend für den Bitcoin Unterstützung vonseiten russischer Behörden. Im Kontakt mit chinesischen Unternehmen seien neben BTC insbesondere Ethereum und Stablecoins beliebte Mittel der Verrechnung.

Eine Darstellung von Interfax legt nahe, dass Russland diesen Handel zwar toleriert, gesetzlich bisher jedoch nicht freigegeben hat. Damit es innerhalb der Föderation keine Unstimmigkeiten gibt, wolle man Krypto-Zahlungen auf internationaler Ebene deshalb nun explizit erlauben.

“Zahlungen mit Kryptowährungen im Rahmen von Außenhandelsgeschäften müssen legalisiert werden, während gleichzeitig die Kontrollfunktion der russischen Zentralbank in diesem Bereich gestärkt wird”, heißt es von offizieller Seite.

Während der internationale Einsatz von Kryptowährungen vom Staat bewusst gefördert wird, bleibt die Verwendung im Inland verboten. Russland hatte bereits 2020 ein Verbot verankert.

So zwiespältig ist Russlands Haltung gegenüber Krypto

Michail Mischustin, russischer Ministerpräsident, und sein Kollege Anton Siluanow, Finanzminister, konnten sich laut Daten von Interfax jüngst auf die gesetzliche Legalisierung von Krypto im Außenhandel einigen. Sie leiteten ein Treffen hochrangiger Beamter. Die beiden einflussreichen Politiker möchten ein entsprechendes Gesetz zeitnah verabschieden.

Da man in Krypto nicht nur Vorteile, sondern auch Gefahren sieht, müsse ein entsprechendes System unter strenger Kontrolle der russischen Zentralbank stehen, heißt es in einer Pressemitteilung. Auf diese Weise lasse sich etwa Kapitalflucht verhindern.

“Wir sehen einen wichtigen Arbeitsbereich im Sektor der Krypto-Abrechnungen und Kryptowährungen. Zahlungen für Importe sowie Kapitalflucht werden mit ihnen umgesetzt. Wir haben uns mit der Zentralbank deshalb darauf geeinigt, dass dieser Markt reguliert und legalisiert werden muss, wobei die Zentralbank verstärkte Kontrollfunktionen übernehmen soll.”

Indem man eine gesetzliche Anerkennung herstellt, sei es für die russische Finanzaufsichtsbehörde Rosfinmonitoring möglich, einzugreifen, so Siluanow.

Wie genau die Behörden die Transaktionen über die Blockchain überwachen und wie sie im Zweifelsfall eingreifen, legte man nicht dar. So könnte man betroffene Unternehmen dazu zwingen, genaue Angaben zu ihren Transaktionen zu machen, die dann über die Blockchain überwacht werden. Bei Zuwiderhandlungen könnte der Staat gegen heimische Betriebe vorgehen.

Dass Russland einerseits die Unabhängigkeit von Blockchain und Krypto nutzen, diese letztlich aber eigennützig einschränken möchte, unterstreicht die zwiespältige Haltung des Staates.

Im Dezember 2024 hatte sich Präsident Wladimir Putin für den Bitcoin ausgesprochen. Die Kryptowährung sei als Anlage deutlich sicherer als Fremdwährungen, da sie nicht der Kontrolle eines Staates unterliege.

Im September erklärte Anton Kobyakov , ein persönlicher Berater Putins, dass Kryptowährungen wie der Bitcoin und Stablecoins eine Gefahr für viele Länder der Erde darstellen, da sie von den USA missbraucht würden, um ihre astronomischen Schulden abzuwälzen.