Krypto hat für die SEC höchste Priorität – das machte Paul Atkins, Vorsitzender der US-Börsenaufsicht, jüngst deutlich. Obwohl aus den USA bereits mehrere wichtige Vorstösse kamen, hinke das Land der internationalen Konkurrenz immer noch zehn Jahre hinterher. Durch die Förderung von Innovationen und den Abbau behördlicher Anforderungen müsse man aufholen.
SEC-Chef Paul Atkins erklärt: “Krypto hat höchste Priorität”
Krypto hat für die SEC höchste Priorität – das erklärte Behördenleiter Paul Atkins kürzlich während der DC Fintech Week . Der republikanische Politiker macht damit einmal mehr die Abkehr von der bisherigen Krypto-Politik der SEC deutlich, die überwiegend auf Repressalien beruhte.
Atkins sammelte bereits einige Jahre lang Erfahrung in den Behörden der USA. 2002 begann er, erstmals für die SEC zu arbeiten. Die US-Börsenaufsichtsbehörde müsse sich mit wiederkehrenden Themen beschäftigen, erklärte Atkins.
“Es gibt immer noch dieselben Probleme, nur in einer neuen Variante”, meint der SEC-Chef. “Der Bereich der Technologie steht immer noch im Zentrum”, erklärt er. Heutzutage spielen Technologien wie die Blockchain und Kryptowährungen die wichtigste Rolle.
“Es hat für uns höchste Priorität, die ganze Problematik rund um Krypto, digitale Anlagen und Tokenisierung zu bewältigen. Wir tun das mit Genuss, weil es jetzt Zeit dafür ist.”
Atkins bekleidet das Amt des SEC-Vorsitzenden erst seit April 2025. Bis Januar unterstand die Behörde der Leitung des berüchtigten Demokraten Gary Gensler, der sich international einen Ruf als vehementer Krypto-Gegner aufbaute. Für das Vorgehen seines Vorgängers hat Atkins wenig Verständnis.
“Die Behörde hatte bisher zwei verschiedene Ansätze. Zuerst hat man den Kopf in den Sand gesteckt – mit der Hoffnung dass das alles [Krypto] einfach verschwindet. Der zweite Ansatz war die Regulierung durch Repressionen.”
Während Gensler die Branche noch zu bekämpfen versuchte und viele Krypto-Unternehmen aus den USA vertreiben konnte, möchte Atkins genau das Gegenteil erreichen.
“Wir verwenden weder den einen, noch den anderen Ansatz der Regulierung. Uns ist es wichtig, einen ordentlichen Rahmen zu schaffen, um die Leute, die geflüchtet sind, wieder zurück in die USA zu holen.”
Regulierung durch SEC soll künftig Innovationen gewährleisten
Seine Aufgabe als Leiter der SEC scheint der aktuelle Amtsinhaber dabei grundsätzlich anders einzustufen als sein Vorgänger Gary Gensler. Atkins argumentiert, die Behörde sei besser beraten, Innovationen zu gewährleisten, als Strafen zu verteilen.
“Wir müssen einen Rahmen schaffen, damit Innovationen erblühen können. Ich sage gerne, dass wir nun die Kommission für Wertpapiere und Innovationen sind”, sagte der Republikaner.
Moderator Chris Brummer fragte, welche konkreten Ziele sich Atkins gesetzt habe. Dieser erwiderte, die SEC benötige eine dringende Sanierung, da viele ihrer internen Arbeitsprozesse sowie ihrer regulatorischen Vorgaben veraltet seien.
Innovationen – etwa neue Entwicklungen des Krypto-Sektors – sollen durch Offenheit und klare Kommunikation eröffnet werden. Auch hier nimmt Atkins Abstand von seinem Vorgänger Gary Gensler, der eine Klärung im persönlichen Kontakt mit Unternehmen forderte und diese für ihr Vertrauen oft mit Geldbussen bestrafte.
“Grundsätzlich müssen wir neue Ideen fördern. Sollte die Idee nicht gut sein, dann wird der Markt es ihren Entwicklern zeigen.”
Damit die USA im internationalen Wettkampf als Standort für Krypto-Unternehmen bestehen können, müsse sich die regulatorische Landschaft rasch verändern. Heute sei das Land bereits viele Jahre der Entwicklungszeit hinter anderen Standorten zurückgeblieben.
“Krypto ist unsere wichtigste Aufgabe, da wir vermutlich zehn Jahre hinterherhängen. (…) Wir müssen aufholen. Das ist Teil der Förderung von Innovationen. Wir haben grossartige Leute, die sich dieser Aufgabe widmen.”
Erst im September trumpfte die SEC mit einer neuen Regel auf, welche die Etablierung von ETFs an Wertpapierbörsen massiv erleichtert. Als Profiteure der neuen Regel gelten vor allem Krypto-ETFs.
