Ethereum kündigt massgebliche Verbesserungen der Blockchain an. Eine neue Roadmap sorgt unter Anlegern für Begeisterung. In den nächsten Monaten soll ETH drastische Veränderungen erfahren, welche das Netzwerk laut Entwicklern relevant halten. Ether wird zum Privacy Coin.
Ethereum kündigt massgebliche Verbesserung mit dieser Roadmap an
Die Ethereum Foundation präsentierte letzten Freitag eine neue Roadmap, in der sie massgebliche Verbesserungen der Blockchain ankündigt. Ethereum soll im Zuge dessen von einer transparenten in eine vertrauliche Blockchain umgewandelt werden. Laut der zuständigen Entwickler sei dies notwendig, um die Zukunft des Netzwerks zu sichern.
“Ethereum ist dabei, die Konsensebene der Welt zu werden, aber ohne starken Datenschutz läuft es Gefahr, eher zum Rückgrat der globalen Überwachung als der globalen Freiheit zu werden”, erklärten Mitarbeiter der Stiftung in einer Erklärung .
“Ein System ohne Datenschutz wird Institutionen und Nutzer zur Konkurrenz treiben und damit genau die Mission untergraben, die Ethereum ins Leben gerufen hat”, heisst es weiter.
Parallel zur Veröffentlichung dieser sogenannten PSE Roadmap benannte sich die zuständige Arbeitsgruppe der Ethereum Foundation um. 2018 gegründet, war sie zuletzt unter dem Namen Privacy & Scaling Explorations bekannt.
Um einen Wandel in der Organisation auf den ersten Blick deutlich zu machen, benannte sich die Arbeitsgruppe um. Sie trägt nun den Namen Privacy Stewards of Ethereum – zu Deutsch etwa Ethereums Datenschutzbeauftragte.
Bislang bestand die Aufgabe der Gruppe darin, Kryptographie zu erforschen und zu fördern. Fortan hat man bedeutendere Pflichten. So soll die Arbeit der Organisation dazu führen, dass alle Bereiche Ethereums künftig verschlüsselt werden, um eine umfassende Privatsphäre herzustellen.
Ethereum kündigt drastische Verbesserungen über nächste Monate an
Im Rahmen der PSE Roadmap kündigt die Ethereum Stiftung innerhalb weniger Monate drastische Verbesserungen an. Die PSE legte einen Arbeitsplan vor, der in drei bis sechs Monaten vollständig umgesetzt sein soll.
Unter Anlegern scheint diese rege Aktivität für Euphorie zu sorgen. Nachdem die Roadmap am Freitag an die Öffentlichkeit gelangte, schoss der ETH-Kurs rasch in die Höhe. Innerhalb von wenigen Stunden stieg Ethereums Marktwert um fünf Prozent – von 4.513 auf 4.739 US-Dollar. Zum Redaktionsschluss notiert ETH nach einer Korrektur allerdings bei 4.534 US-Dollar.
Nach der Umsetzung der PSE Roadmap können Nutzer vertrauliche Transaktionen nutzen. Dadurch ist nicht mehr nachvollziehbar, welche Adresse wie viel Geld an welchen Empfänger sendet. ETH konkurriert dann mit Privacy Coins wie Monero oder Zcash. Eine ähnliche Entwicklung vollzog Litecoin im Jahr 2022. Die eigentlich transparente Blockchain wurde durch optionale Privatsphäre erweitert.
Neben der neuen Vertraulichkeit beim Versenden des digitalen Geldes sollen Nutzer auch in den Genuss eines vertraulichen Web3 kommen. DeFi-Anwendungen sollen also ebenso die Privatsphäre ihrer Nutzer achten. ETH könnte damit die anhaltende Problematik der Sandwich-Angriffe bekämpfen, die Nutzern von dApps jedes Jahr unerwartete Schäden in Millionenhöhe verursachen.
ETH-Entwickler versprechen Konsens mit Regulatoren
Die Privatsphäre auf der Blockchain sorgt schon seit Jahren immer wieder für Konflikte. 2022 sanktionierten die USA etwa den Mixer Tornado.cash, der die Gelder von Nutzern auf Ethereum verschleiert.
2023 wurde mit MiCA das Krypto-Gesetz der EU verabschiedet. Die Verordnung verbannt Privacy Coins von zentralisierten Handelsplätzen. Verschlüsselte Blockchains rufen häufig die Kritik staatlicher Einrichtungen auf den Plan.
Ethereum verspricht in der PSE Roadmap, einen Konsens mit Regulatoren zu finden. So heisst es im Text:
“Datenschutzlösungen werden in allen Kernanwendungsbereichen verbreitet, eine nahtlose Benutzererfahrung bieten, leistungsstark und kostengünstig sein und den globalen Regularien entsprechen.”
Viele der Konzepte stammen laut Angaben der PSE aus der Ethereum-Gemeinschaft. Sogar Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin habe dazu beigetragen.
