EZB-Chefin Christine Lagarde machte gestern in einer Pressemitteilung deutlich, dass der digitale Euro im Fokus ihrer Arbeit liegt. Mit der CBDC möchte die EU auf wachsende Konkurrenz im Bereich der Zahlungsmittel reagieren. Nicht nur Kryptowährungen soll er ausstechen. Weil neuartige Systeme immer populärer werden, drängen die Behörden auf eine zeitnahe Lösung.
EZB wegen digitalem Euro in Eile
Die Europäische Zentralbank (kurz EZB) ist in Eile. Sie möchte den digitalen Euro möglichst zeitnah veröffentlichen. Christine Lagarde, Präsidentin der EZB, versicherte gestern in einer Pressekonferenz , dass die CBDC im Fokus ihrer Arbeit liege.
“Es ist für uns von kritischer Bedeutung, (…) den gesetzlichen Rahmen für einen digitalen Euro zu legen”, sagte Lagarde.
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Es ist nicht das erste Mal, dass die französische Politikerin die Wichtigkeit des digitalen Euros in der Öffentlichkeit betont. Seit 2023 befindet sich die CBDC der EU in ihrer Entwicklungsphase. Zunächst plante man den Start eines Prototypen, allerdings ist eine Vollveröffentlichung inzwischen sicher.
Die zugrundeliegende Technologie könnte noch dieses Jahr ihre Serienreife erreichen, doch der digitale Euro muss weitere Hürden überwinden, um in der EU tatsächlich verbreitet zu werden. Die EU-Gesetze müssen den digitalen Euro erlauben.
Experten glauben , dass sich die Veröffentlichung des digitalen Euros aufgrund legislativer Prozesse bis 2028 strecken könnte.
CBDC in der EU: Darum verfällt Christine Lagarde in Panik
Hiesige Behörden treiben den Start einer CBDC in der EU mit der Absicht voran, dem wachsenden Kryptomarkt ein eigenes Produkt entgegenzustellen. Lange Zeit stellte EZB-Präsidentin Lagarde den Mehrwert von Bitcoin und Co. in Abrede.
Schon vor Jahren sorgte Lagarde für Aufsehen seitens der Krypto-Szene. 2022 beurteilte sie Kryptowährungen etwa als “wertlos”. Sie kritisierte, dass digitale Anlagen wie der Bitcoin ungedeckt seien. Dass hinter ihnen ein ganzes Netzwerk an Computern steckt, und Fiatwährungen wie der Euro ungedeckt sind, erwähnte sie nicht.
Den digitalen Euro stellte Lagarde bereits 2022 als bessere Alternative zu Kryptowährungen dar. Schliesslich, so erklärte sie, stünde die EZB ja hinter der CBDC. Die Behörde garantiere diesen also.
Vor ihrem Amtsantritt bei der EZB gab Lagarde 2019 als Direktorin des Internationalen Währungsfonds noch zu, dass Kryptowährungen die Finanzbranche entscheidend stören.
“Wir als IWF sind über die Finanzstabilität besorgt. Wir möchten keine Innovationen haben, die das System so sehr in Bedrängnis bringen.”
Unausgesprochen bleibt, dass eine Popularisierung der Kryptowährung einen Machtverlust der EZB bedeuten würde. Man fürchtet sich vor einer Abkehr vom Euro. Fiatwährungen wie der Euro sind ein wichtiges Machtinstrument der Politik. Zentralbanken wie die EZB können Kryptos nicht kontrollieren.
Neben Kryptowährungen muss sich das bestehende Geldsystem aber auch weiteren Konkurrenten stellen. So bemerkte die EZB über die letzten Jahre bereits eine Abnahme der Bargeldzahlungen zugunsten von Kartenzahlungen. Nutzniesser dieser Entwicklung sind überwiegend US-amerikanische Konzerne wie Mastercard und Visa.
Zudem treibt die US-Regierung die Verbreitung von Stablecoins voran, die künftig verstärkt in den Alltag einziehen könnten. Mit dem digitalen Euro möchte die EU eine eigene Alternative für sämtliche neuartige Zahlungsmethoden bereitstellen.
Weil Zentralbanken eine nahezu unbegrenzte Kontrolle über CBDCs innehaben, gelten sie als direkte Gegenspieler der Kryptowährungen. Viele Nutzer könnten Einschränkungen wegen unliebsamen Verhaltens erfahren. Die Schweiz lehnt einen E-Franken in dieser Funktion ab . Jener soll hierzulande nur als Werkzeug der Finanzinstitute dienen, nicht aber Privatpersonen.
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