Nach einem heißen Sommer für Bitcoin rückt der Fokus nun spürbar auf die Altcoins. Immer mehr Marktbeobachter sprechen davon, dass sich die klassische Rotation von Kapital vollzieht: Gewinne aus Bitcoin werden in andere Projekte umgeschichtet. Mit fallender Bitcoin-Dominanz, steigender Liquidität im Markt und wachsender Risikobereitschaft der Investoren entsteht ein Umfeld, das traditionell den Startschuss für eine Altcoin-Season markiert.
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ToggleDer Beginn der Altcoin-Season
Mehrere Indikatoren deuten klar darauf hin, dass wir uns am Anfang einer neuen Altcoin-Season befinden. Der Altcoin-Season-Index liegt zwar noch im moderaten Bereich zwischen 41 % und 68 %, doch die Dynamik nimmt deutlich zu.
Bemerkenswert ist vor allen Dingen der Rückgang der Bitcoin-Dominanz. Innerhalb weniger Monate fiel der Wert von rund 65 % auf etwa 59 %. Gleichzeitig steigt das Vertrauen in den Gesamtmarkt, da sich frisches Kapital und höhere Liquidität bemerkbar machen.
Diese Kombination schafft optimale Voraussetzungen für Altcoins, um verstärkt ins Rampenlicht zu treten. Kurz gesagt: Die Weichen für eine spannende Herbstphase im Altcoin-Markt sind gestellt. The Altcoin Season Cometh.
Die Altcoin-Marktkapitalisierung hat seit Juli einen beachtlichen Sprung hingelegt und ist um rund 50 % auf etwa 1,4 bis 1,7 Billionen US-Dollar angestiegen. Parallel dazu kletterte der Anteil der Altcoins am gesamten Kryptomarkt von rund 35 % auf etwa 41 %.
Immer deutlicher wird auch der Einfluss institutioneller Investoren, die über Produkte wie Ethereum-ETFs verstärkt Kapital in den Markt lenken. Zusätzlich wartet an den US-Geldmärkten ein gewaltiger Liquiditätspuffer von rund sieben Billionen US-Dollar darauf, bei ersten Zinssenkungen der Fed in Bewegung gesetzt zu werden. Diese potenzielle Kapitalwelle könnte die nächste Wachstumsphase im Altcoin-Sektor auslösen.
Altcoins mit Rückenwind
Nach der Betrachtung der übergeordneten Marktstruktur stellt sich die Frage, welche Projekte in diesem Umfeld besonders profitieren können. Einige Altcoins stechen hervor und könnten in den kommenden Monaten entscheidende Impulse für den gesamten Markt setzen.
Ethereum (ETH) bleibt der unangefochtene Spitzenreiter unter den Altcoins. Getragen von starken ETF-Zuflüssen und wachsendem institutionellem Interesse festigt sich seine Rolle als Fundament für DeFi, Stablecoins und die Abbildung realer Vermögenswerte. Kaum ein anderer Coin bündelt derzeit so viele Strömungen des Kryptomarktes wie ETH.
Solana (SOL) überzeugt mit technischer Stärke und einem Kursniveau um die 208 US-Dollar. Sollte der Widerstand bei 330 US-Dollar überwunden werden, eröffnet sich sogar Raum für einen Lauf in Richtung der 1.000-Dollar-Marke. Das jüngste Alpenglow-Upgrade sowie steigendes Open Interest liefern zusätzliche Impulse.
Sui (SUI) zeigt bei einem Kurs von rund 3,34 US-Dollar frisches Momentum. Neben der Aufnahme in die Handelsplattform Robinhood Legend sorgen technologische Neuerungen wie „Seal“ und „Walrus“ für Aufmerksamkeit. Gelingt der Sprung über die Marke von 3,45 US-Dollar, könnte ein weiterer Schub folgen.
Remittix (RTX) hebt sich durch seine praxisnahen Anwendungsfälle ab. Mit PayFi-Lösungen für kostengünstige Krypto-zu-Fiat-Transfers in über 30 Ländern adressiert das Projekt einen realen Bedarf. Dank einer soliden Kapitalbasis von über 23 Millionen US-Dollar und wachsender Börsennotierungen gilt RTX als spannender Kandidat für die kommenden Jahre.
XRP präsentiert sich ebenfalls robust. Steigende Handelsvolumina und die Aussicht auf einen möglichen Ausbruch über die Marke von 3,50 US-Dollar halten den Coin im Spiel. Während Bitcoin unter Druck gerät und Rücksetzer bis unter 100.000 US-Dollar nicht ausgeschlossen sind, könnte XRP von einer Kapitalrotation profitieren.
Risiken & Unsicherheiten
So verheißungsvoll die aktuelle Entwicklung im Altcoin-Sektor auch sein mag, Anleger sollten die damit verbundenen Risiken keinesfalls unterschätzen. Gerade in Phasen starken Wachstums treten Unsicherheiten deutlicher hervor und können den Markt schnell wieder ins Wanken bringen.
Ein zentraler Faktor sind die sogenannten Token-Unlocks. Im September werden Altcoins im Wert von rund 10 Milliarden US-Dollar freigegeben. Solche Ereignisse führen häufig zu Verkaufsdruck, da frühe Investoren Gewinne realisieren. Zwar könnten außerbörsliche Vereinbarungen ( OTC-Roll-overs ) die Auswirkungen teilweise abfedern, doch Coins ohne bevorstehende Unlocks haben kurzfristig tendenziell die bessere Ausgangslage.
Hinzu kommt die regulatorische Unklarheit. Während Ethereum-ETFs bereits ein wichtiges Signal in Richtung institutioneller Akzeptanz gesetzt haben, fehlt bei vielen anderen Projekten noch ein eindeutiger rechtlicher Rahmen. Besonders im Fall von XRP entscheidet die Haltung der US-Börsenaufsicht SEC über den weiteren Kursverlauf. Eine positive Entscheidung könnte erheblichen Auftrieb verleihen, doch bis dahin bleibt Unsicherheit bestehen.
Nicht zuletzt ist der Altcoin-Markt von Natur aus von starker Volatilität und Spekulation geprägt. Historische Altseasons haben eindrucksvolle Rallyes hervorgebracht, mit Kurssteigerungen um das Hundertfache bei kleinen Projekten. Gleichzeitig zeigt die Vergangenheit aber auch, wie abrupt solche Bewegungen enden können. Wer die Chancen nutzen will, sollte sich der hohen Risiken bewusst sein und mit Vorsicht agieren.
Szenarien für den Herbst 2025
Zum Abschluss stellt sich die Frage, wie sich der Altcoin-Markt im weiteren Verlauf des Septembers entwickeln könnte. Die aktuellen Impulse deuten auf ein freundliches Szenario hin, doch auch hier gilt: Chancen und Risiken gehen Hand in Hand.
Insgesamt dürften die besten Altcoins von einer Umschichtung institutionellen Kapitals sowie einer wachsenden Nachfrage privater Anleger profitieren. Diese Kombination könnte den großen Projekten überdurchschnittliche Kursgewinne bescheren. Besonders Ethereum und Solana zeigen dabei eine solide Ausgangslage. In den kommenden Wochen erscheint ein Anstieg im Bereich von 20 bis 60 Prozent realistisch.
XRP wiederum dürfte von einer stabilen Marktstruktur und der Möglichkeit regulatorischer Fortschritte profitieren. Moderate Anstiege im Bereich von 10 bis 25 Prozent sind möglich, sofern keine stärkeren Rücksetzer eintreten.
Gleichzeitig darf nicht übersehen werden, dass mehrere Faktoren die Rallye bremsen könnten. Große Token-Unlocks, schwächere Arbeitsmarktdaten in den USA oder ein vorübergehendes Austrocknen der Liquidität wären in der Lage, den Schwung abrupt zu dämpfen. Anleger sollten daher mit Optimismus, aber auch mit einem wachsamen Blick in den September gehen.
