Warum bleibt Pump.fun das „Götterschmiede“ für Meme-Coins?

Seit dem Start Anfang 2024 ist Pump.fun die auffälligste Meme-Coin-Launch-Plattform im Solana-Ökosystem. Ursprünglich war es nur ein einfaches Tool zur Token-Erstellung mit niedriger Einstiegshürde, doch innerhalb von anderthalb Jahren entwickelte es sich zu einer umfassenden Plattform, die Token-Launches, Livestreams und einen Creator Capital Market vereint.

Im August 2025 führt Pump.fun weiterhin mit einem kumulierten Umsatz von 800 Millionen US-Dollar und über 70% Marktanteil. Die Plattform ist dabei nicht beim Label „Meme-Casino“ stehen geblieben, sondern hat durch Livestreams, CCMs (Creator Capital Markets), das Ascend-Dynamikgebührenmodell und weitere Maßnahmen ihre Vormachtstellung weiter gefestigt.

Livestream: Meme-Coins werden zu Social- und Entertainment-Events

Pump.fun hat 2024 versucht, Livestream-Funktionen zu integrieren, sodass Creator beim Token-Launch direkt mit der Community interagieren können.

Anfangs sorgte dieses Modell wegen übertriebener „Attention Seeking“-Aktionen für Kontroversen: Manche tranken im Livestream Alkohol, zündeten Feuer oder quälten sogar Tiere. Im November 2024 nahm die Plattform das Livestreaming kurzfristig offline und überarbeitete das Prüfverfahren. Mit dem Relaunch 2025 kehrte das Livestreaming jedoch auf den richtigen Weg zurück und wurde zum Traffic-Zentrum von Pump.fun.

Daten zeigen, dass Livestreams nicht nur die Nutzerbindung erhöhten, sondern auch reale Einnahmen brachten.

Zum Beispiel verdiente der Streamer Rasmr vor dem Start von Ascend nur 5,12 US-Dollar pro Tag, doch am Tag nach Einführung des neuen Gebührenmodells stieg sein Einkommen auf 2.290 US-Dollar.

Ein anderer Creator, Jytol, berichtete, dass seine durchschnittliche Zuschauerzahl von 4 auf 15 stieg und sein Einkommen von 2,33 auf 9,30 US-Dollar kletterte. Auch wenn die Beträge nicht riesig sind, ist dieses Wachstum für normale Creator deutlich schneller als bei traditionellen Plattformen wie Twitch oder Kick.

Der Sinn des Livestreamings liegt darin, dass der Meme-Coin-Launch zu einem sozialen und unterhaltsamen Event wird. Nutzer kaufen nicht mehr nur einfach Token, sondern interagieren in Echtzeit mit den Creatorn. Wie ein Streamer sagte: „Pump.fun ermöglicht es normalen Menschen, in kleinen Communities mit Livestreams Geld zu verdienen – mehr als ich in einem Jahr auf Twitch gemacht habe.“

CCMs: Die Keimzelle des Creator Capital Market

Livestreams bringen Traffic – aber wie wird dieser Traffic in langfristigen Wert umgewandelt? Die Antwort von Pump.fun sind CCMs (Creator Capital Markets).

Nach der CCMs-Logik ist jeder Creator nicht nur ein Token-Emittent, sondern auch ein „investierbares Asset“. Nutzer können durch die von ihnen ausgegebenen Token indirekt auf den Ruf und Einfluss des Creators setzen.

Zum Beispiel vereint das Basedd House von Pump.fun eine Gruppe von vertraglich gebundenen Streamern, die sowohl Content Creator als auch Token-Emittenten sind. Einer der Creator, Goon, verdiente innerhalb von drei Monaten 9.400 US-Dollar an Creator Fees.

Das ist im Grunde die Finanzialisierung von „Social Capital“: Je stärker die Community-Bindung und der Traffic eines Creators, desto wertvoller sind seine Token. Im Gegensatz zu traditionellen Meme-Coins, die nur auf Hypes und kurzfristige Spekulation setzen, bieten CCMs einen institutionellen Rahmen für eine langfristige Bindung zwischen Creator und Nutzer und treiben Pump.fun in Richtung einer Creator-Economy-Plattform.

Ascend: System-Upgrade durch dynamische Gebühren

Im September 2025 führte Pump.fun das Project Ascend ein und gestaltete das Anreizsystem der Plattform grundlegend um. Das Herzstück des neuen Modells ist die dynamische Gebühr: Creator erhalten bei jeder Transaktion einen Anteil, aber dieser Prozentsatz sinkt mit steigendem Token-Marktwert.

• Bei einem Marktwert zwischen 88.000 und 300.000 US-Dollar erhalten Creator bis zu 0,95% Transaktionsgebühr;

• Steigt der Marktwert auf 20 Millionen US-Dollar, sinkt die Gebühr auf 0,05%, wobei das Handelsvolumen dann bereits stark gestiegen ist.

Die Wirkung war sofort spürbar:

Innerhalb von 24 Stunden nach dem Start von Ascend verdienten Creator insgesamt über 2,4 Millionen US-Dollar, während es am Vortag nur 198.000 US-Dollar waren;

Einige Creator erzielten Tagesumsätze von über 80.000 US-Dollar – eine zuvor undenkbare Zahl;

Die gesamten Plattformgebühren erreichten am Starttag 2,55 Millionen US-Dollar und übertrafen zeitweise sogar den Derivate-Giganten Hyperliquid.

Wie Dune-Analyst Adam Tehc sagte: „Creator sind das Herzstück der Meme-Coin-Ökonomie. Bessere Anreize stärken ihre Rolle in diesem Ökosystem.“

User Experience: Minimalistisches Design und sofortige Befriedigung

Neben den ausgeklügelten Mechanismen ist das Nutzererlebnis von Pump.fun die „weiche Stärke“, die die Plattform so populär gemacht hat. Auf Pump.fun kann jeder durch Eingabe eines Token-Namens, Symbols und Hochladen eines Bildes in wenigen Minuten einen Meme-Coin erstellen.

Die Plattform verwendet die Bonding Curve (Kurvenpreis-Mechanismus) anstelle traditioneller Orderbücher und Liquiditätspools, sodass Nutzer keine komplexen Handelsregeln lernen müssen:

• Kauf: Wenn Nutzer Token kaufen möchten, senden sie Gelder (z.B. ETH oder USDT) an einen Smart Contract. Der Vertrag berechnet anhand der Bonding Curve den aktuellen Preis für das zirkulierende Angebot und mintet neue Token für den Nutzer. Da die Ausgabe neuer Token das Gesamtangebot erhöht, steigt der Preis beim nächsten Kauf.

• Verkauf: Wenn Nutzer Token verkaufen möchten, senden sie diese zur Verbrennung an den Smart Contract. Der Vertrag berechnet den Preis entsprechend dem zirkulierenden Angebot und zahlt das Geld an den Nutzer zurück. Da das Verbrennen von Token das Angebot verringert, sinkt der Preis beim nächsten Verkauf.

Dieses klare und intuitive System, zusammen mit den in Echtzeit aktualisierten Preisdiagrammen der Plattform, sorgt für ein starkes Gefühl der sofortigen Rückmeldung.

Daten zeigen, dass Pump.fun seit 2024 Millionen Nutzer dazu gebracht hat, Token zu erstellen – viele davon hatten zuvor noch nie mit Blockchain-Anwendungen zu tun. Gerade dieses minimalistische UI und das Gefühl der sofortigen Befriedigung machen Pump.fun zum natürlichen Inkubator der Meme-Kultur.

Fazit: Vom „Vergnügungspark“ zum „Ökosystem“

Die Spitzenposition von Pump.fun resultiert aus der kontinuierlichen Weiterentwicklung auf mehreren Ebenen:

In den Daten hat es durch absolute Einnahmen und Marktanteile einen Burggraben geschaffen;

Im Mechanismus hat Project Ascend kurzfristige Spekulation in ein langfristiges Creator-Ökosystem verwandelt;

Im Nutzererlebnis machen minimalistische Abläufe und sofortiges Feedback die Plattform zum natürlichen Entstehungsort von Memes;

Und KOLs und die Community verleihen ihr echte Verbreitungs- und Bindungskraft.

All das macht Pump.fun längst zu mehr als einem „Spekulationspark“ – es ist zu einer echten Creator-Economy-Plattform geworden.

Ganz gleich, wie turbulent der Meme-Sektor wird – der Platzhirsch bleibt der Platzhirsch. Auch im nächsten Boom-Zyklus wird es die Bühne sein, die man nicht ignorieren kann.

Autor: Seedco