Die IRS verzögert die Umsetzung der Regeln zur Berichterstattung über die Kostenbasis von Kryptowährungen

Der US-amerikanische Internal Revenue Service gab am Mittwoch bekannt, dass er die neuen Steuerberichterstattungsanforderungen für Kryptowährungen bis Anfang 2026 verschieben wird. Die Verzögerung ermöglicht es Brokern, sich an die neuen Vorschriften zur Bestimmung der Kostenbasis für Kryptowährungen auf zentralisierten Plattformen anzupassen.

Im Juli haben der IRS und das Finanzministerium neue Regeln zur Bestimmung veröffentlicht, welche Kryptowährungseinheiten verkauft werden, wenn Investoren mehrere Einheiten in einem Brokerkonto, wie einer zentralisierten Börse, halten. 

Nach diesen Regeln wird, wenn ein Steuerzahler keine bevorzugte Buchhaltungsmethode identifiziert hat, die First-In, First-Out (FIFO)-Methode angewendet, bei der die zuerst erworbenen Krypto-Assets als zuerst verkauft gelten. Die Vorschrift sollte am 1. Januar 2025 in Kraft treten und wurde nun um ein Jahr verschoben.

„Nun, es gab ein praktisches Problem mit diesem Ansatz“, schrieb CoinTracker-Steuerchef Shehan Chandrasekera auf X. Der Steuerexperte erklärte, dass fast alle zentralisierten Finanzbroker (CeFi) nicht darauf vorbereitet waren, die spezifische Identifikationsmethode zu unterstützen, die es Nutzern ermöglicht, auszuwählen, welche Kryptowährungseinheiten sie veräußern.

Dies hätte Krypto-Investoren keine andere Wahl gelassen, als ab Anfang 2025 Vermögenswerte nach FIFO zu verkaufen, was laut Chandrasekera in der aktuellen Hausse „katastrophal“ hätte sein können.

„Man würde unabsichtlich das zuerst gekaufte Asset (das tendenziell die niedrigste Kostenbasis hat) zuerst verkaufen und dabei unwissentlich seine Kapitalgewinne maximieren“, schrieb der Steuerexperte.

Die vorübergehende Erleichterung , die vom IRS unterzeichnet wurde, gewährt eine einjährige Schonfrist, in der von Brokern erwartet wird, Unterstützung für andere Buchhaltungsmethoden zu entwickeln. Die neue Steuerbuchhaltungsregel tritt am 1. Januar 2026 in Kraft.  

In der Zwischenzeit haben die Blockchain Association, der DeFi Education Fund und der Texas Blockchain Council letzte Woche eine Klage eingereicht, um eine andere IRS-Regel anzufechten, die einige DeFi-Broker dazu verpflichtet, ab 2027 persönliche Informationen und Handelsverläufe der Nutzer zu speichern und an die Behörde zu melden.